The Waves

„I am not one and simple but complex and many.”
Bleibt jede Verlinkung für immer an uns haften? Warum kreieren wir zu all unseren Gefühlen und Dingen einen digitalen Schatten?
Wie durch ein Portal betreten sechs Figuren aus Woolfs experimentellem Roman „The Waves“ ihre hörbar gemachten Gedankenwelten und geben Einblick in ihre Kommentare und Beobachtungen. Die Freunde Bernard, Neville und Louis, Susan, Jinny und Rhoda versuchen über ihre Lebensspanne hinweg mit sich und ihrer Realität zurechtzukommen. Der plötzliche Tod ihres angehimmelten Freundes Percival erschüttert sie und doch kreisen sie immer wieder um ihre alten Bilder und Erfahrungen, die ständig in der Gegenwart mitklingen. Alle gleichermaßen suchend, ehrlich und analytisch äußern sie sich zu einem ausländischen Akzent, vergoldeten Stühlen, einem Notizbuch, zusammengeknüllten Taschentüchern, den Gesichtern der Anderen und dem Wunsch lieber geliebt zu werden, „als der Perfektion durch den Sand zu folgen“.
Das Audiotheater von Gwen Kyrg lässt die Stimmen der stummen Figuren auftreten, verdichtet deren Chor zu Bewegungsgeflechten und lässt den Zuschauer in die Gedankenströme der Figuren und Woolfs Bilder eintauchen. Das Prinzip „Verlinkung“ verselbstständigt sich im Bühnengeschehen. Ein Spiel mit dem Romantext, in dem englische Originalpassagen und lyrische Bearbeitungen auf Songs aus Textcollagen treffen. Ein Buch-Trip in Zeitlupe. „The door goes on opening“.


Es spielen: Annika Gerber, Olav Amende, Carina Sperk, Marvin Neidhardt, Eva Jaekel, Markus Braun
Regie: Gwen Kyrg
Regieassistenz: Maxie Pfannkuchen
Hospitanz: Kristina Haberland
Dramaturgie: Valérie Plagemann
Bühnenbild: Sven Glatzmaier
Bearbeitung Interludien frei nach Woolf: Ulrike Feibig
Musik: Gwen Kyrg & Sven Glatzmaier
Produktionsassistenz: Tina Müller